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Coachingbrief Nr. 367

NEIN!

{BRIEFANREDE}

im letzten Brief haben wir darüber gesprochen, vollständig zu delegieren. Im Grunde genommen habe ich Dir folgende Einteilung vorgeschlagen: Mach hauptsächlich das, was Deiner einzigartigen Fähigkeit entspricht. Erledige zudem Deine sechs unternehmerischen Aufgaben. Und delegiere alles andere.

Aber was ist mit dem Rest? Die Antwort: Sage zu allem anderen „Nein“. Wenn Du etwas nicht kannst und etwas nicht zu Deinen unternehmerischen Aufgaben gehört und Du diese Aufgabe nicht delegieren kannst, warum auch immer, dann sage „Nein“.

Warren Buffett sagte einmal: „Der Unterschied zwischen einem erfolgreichen und einem sehr erfolgreichen Menschen ist der, dass der sehr erfolgreiche zu fast allem ` ‚Nein‘ sagt.“

Für mich

Sehr viele Menschen haben mit dem „Nein“ Schwierigkeiten. Sie fürchten, damit anderen Menschen Ablehnung zu signalisieren, und das wollen sie nicht. Möglicherweise haben sie Angst, ihrerseits abgelehnt zu werden, vielleicht wollen sie aber auch andere nicht verletzen. Meist sind diese beiden Faktoren miteinander verwoben.

Sollte das auch Dein Problem sein, so habe ich eine wichtige Erkenntnis für Dich. Sie heißt: selektive Unaufmerksamkeit. Ein schrecklicher Begriff, aber wenn wir ihn in der Tiefe verstehen, dann ist er sehr zutreffend.

Er bedeutet Folgendes: Wer sich einer Sache zuwendet, dreht allen anderen den Rücken zu. Das ist keine Ablehnung, sondern ein Naturgesetz. Wir entscheiden uns also gar nicht gegen einen anderen, sondern für uns.

Wenn wir sehr auf eine Sache fokussiert sind, sind wir automatisch den anderen Dingen gegenüber unaufmerksam. Genau das will der Begriff „selektive Unaufmerksamkeit“ ausdrücken.

Es ist wichtig zu verstehen: Nur ein ganz kleiner Teil von uns hat das Potenzial, großartig zu sein. Die Hauptfrage also lautet: Wollen wir nur gut leben oder großartig leben? Wollen wir gut sein oder großartig sein? Wollen wir ein bisschen was bewirken oder wollen wir wirklich Einfluss nehmen?

Wenn ich also sehr in einem Projekt involviert bin und mich Freunde treffen wollen, dann erkläre ich: „Im Moment passt es nicht. Das ist nicht gegen Dich. Es ist für mein Projekt. Es ist für mich. Und wenn es fertig ist, dann freue ich mich wieder sehr auf Dich.“

Zwei Formen des Neins

Wir können auf zwei Arten und Weisen „Nein“ sagen. Erstens situativ. Wir müssen dann nachdenken, abwägen – und entscheiden uns dann, „Nein“ zu sagen. Das ist in der Regel sehr kräftezehrend. Es erfordert Willenskraft.

Die zweite Form besteht darin, ein System zu etablieren, das automatisch zu einem „Nein“ führt. Dazu müssen wir unsere Werte kennen und sie in klare Regeln für den Alltag kleiden.

Ein Beispiel dazu: Wenn ich morgens meine Blockzeit habe, darf mich niemals jemand stören. Ich brauche nicht einmal ein „Bitte nicht stören“-Schild an meiner Tür. Es ist vollkommen klar: Ich arbeite jetzt. Ich werde nicht gestört, außer es ist ein schlimmer Unfall passiert. Ich brauche also keine Kraft. Ich brauche keine willentliche Anstrengung. Ich muss nicht „Nein“ sagen. Ich habe ein System etabliert, das das für mich übernimmt.

Ich glaube, letztendlich hat niemand die Kraft, ständig „Nein“ zu sagen. Darum ist es so wichtig, dass wir Routinen entwickeln, Rituale. Das tun wir für uns. Und der andere versteht: Es ist nicht gegen ihn. Es ist für uns.

Einige Beispiele aus meinem Privatleben

Drei Beispiele für ein „Nein“ aus meinem Privatleben: Ich verleihe keine Bücher, kein Geld, und ich treffe mich nicht mit Verwandten, die mir nicht guttun.

Da muss ich gar nicht mehr nachdenken. Das habe ich einmal entschieden, dann allerdings trotzdem noch vier-, fünfmal falsch gemacht. Und jedes Mal dafür die Quittung bekommen. Inzwischen aber habe ich – hoffentlich endgültig – gelernt, das tue ich nicht. Das ist ein „Nein“.

Wenn jemand ein Buch von mir leihen will, kaufe ich dem anderen lieber ein eigenes Exemplar. Meine Bücher enthalten viele Unterstreichungen und sind vollgekritzelt. Ich mag sie nicht missen.

Und ich glaube nicht daran, Geld zu verleihen. Lieber verschenke ich Geld. Ich spende viel. Und ich schenke lieben Menschen viel. Auch Geld. Aber verleihen: Nein. Zum Glück fragen mich auch im Laufe der letzten Jahre immer weniger Menschen danach. Mein „Nein“ hat sich also automatisiert.

Wenig ist unerquicklicher und energieraubender als ein Treffen mit Verwandten, die sich streiten und die uns Energie absaugen. Das mache ich nicht. Es gibt so fantastische Menschen, mit denen ich meine Zeit verbringen kann. Da muss ich meine Zeit nicht mit einem Menschen verschwenden, der ein Energievampir ist. Auch dann nicht, wenn er zufällig mit mir verwandt ist.

Am Anfang war es nicht ganz einfach, das meiner Verwandtschaft zu erklären. Aber jetzt ist es ein schönes, automatisches System. Man lädt mich nur ein, wenn man weiß, dass die Vampire nicht anwesend sind.

Glaub mir: Diese „Neins“ bedeuten für mich pure Freiheit.

Beispiele aus dem Berufsleben

Ich habe auch beruflich bestimmte „Neins“ automatisiert. Ich brauche dann keine Willenskraft. Meine Mitarbeiter und meine Sekretärin wissen, was zu tun ist:

 Die Liste geht noch ein wenig weiter, aber ich glaube, Du weißt, worauf es ankommt. Finde Deine Regeln. (Dafür musst Du Deine Werte kennen.) Und mach aus diesen Regeln Systeme. Sorge dafür, dass das System „Nein“ sagt.

Fazit: Die wichtige Frage ist also: Wofür willst Du „Nein“ sagen? Wir müssen wissen, wofür wir mehr Zeit haben wollen. Ich zum Beispiel habe gerne mehr Zeit für meine Familie, für meine „hour of power“ morgens, für mein Support-Team, meine Mastermind-Gruppe, meine guten Freunde, Sport, gute Bücher …

Wenn wir „Nein“ sagen, ist es meist nicht gegen den anderen. Es ist für uns. Wenn wir wissen, wofür wir mehr Zeit haben wollen, ist es leichter, „Nein“ zu sagen. Da aber niemand die Willenskraft aufbringt, auf Dauer „Nein“ zu sagen, sollten wir Systeme etablieren, die das automatisch für uns tun. Frage Dich also: Wozu solltest Du „Nein“ sagen? Wozu noch?

Vor allem aber: Was sind Deine Top-3-„Neins“? Denke an Situationen, in denen Du immer wieder Energie gelassen hast, weil Du wieder und wieder nicht in der Lage warst, „Nein“ zu sagen. Wir alle kennen solche Momente. Es ist unwürdig, in solch einer energieraubenden Schleife zu bleiben. Darum der Rat: Notiere Deine Top-3-„Neins“, und plane, bei welcher Gelegenheit Du diese „Neins“ kundtun willst: wenn die entsprechende Situation wieder hochkommt oder vorher in einem klärenden Gespräch? Natürlich wird es Kraft kosten. Natürlich wirst Du Widerstände erfahren. Und möglicherweise wirst Du auch Schuldgefühle haben. Aber Du weißt ja: Verantwortung ja, Schuld nein. Wäge also ab, und tue das, was Dir entspricht. Es ist Dein Leben.

Boethius sagte: „Von seinen eigenen Zügeln gelenkt zu werden, ist Freiheit.“

Nichts ermöglicht uns mehr Freiheit in unserem Leben als das kleine Wort „Nein“. „Nein“ sagen ist das mächtigste Konzept für Freiheit.

Wahrer Wohlstand ist unser Geburtsrecht.

Herzlichst, Dein

FINANZIELLE FREIHEIT - der 7-Jahres-Kurs


  1. Notiere fünf Erfolge und lies diese laut vor.

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