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Coachingbrief Nr. 360

Lizzie Velásquez

{BRIEFANREDE}

bevor Du diesen Brief liest, bitte ich Dich, etwas Ungewöhnliches zu tun: Gib auf YouTube „Lizzie Velásquez“ ein, und schau Dir den ein oder anderen kurzen Videoclip an. Selbst wenn Du der englischen Sprache nicht mächtig bist, wirst Du eine außergewöhnliche junge Frau kennenlernen. Und Du wirst den Brief mit ganz anderen Emotionen lesen.

Das Schicksal

Als Lizzie 17 Jahre alt war, war sie 1,57 Meter groß und wog gerade mal 28 Kilo. Auch in den folgenden acht Jahren hat sie kein Gramm zugenommen. 28 Kilo sind ihr Maximalgewicht – das liegt an einer seltenen Erbkrankheit, dem Neonatalen Progeroiden Syndrom. Das heißt: Ihrem Körper fehlen Muskelmasse und Fettgewebe. Um überhaupt funktionieren zu können, muss sie jeden Tag zwischen 7.000 und 8.000 Kalorien zu sich nehmen.

Das Video

Warum habe ich Dich gebeten, ein Video auf YouTube über Lizzie Velásquez anzuschauen? Nun, es war ein Video, das Lizzies ohnehin hartes Leben auf eine sehr schwere Probe stellte. Und dieses Video dauerte nur acht Sekunden. Es war ohne Ton und zeigte einfach nur ihr Gesicht: die schnabelförmige Nase, die faltige Haut und die ziemlich hervorstehenden Augen. Jemand musste sie heimlich in der Schule gefilmt und das Ganze dann ins Internet gestellt haben. Es trug den Titel: „Die hässlichste Frau der Welt“.

Lizzie entdeckte das Video auf YouTube, als sie alleine vor dem Computer saß. Sie glaubte, keine Luft mehr zu bekommen, und weinte schrecklich. Denn sie erkannte: Das Video war bereits 4 Millionen Mal angeklickt worden. Vier Millionen Menschen hatten es gesehen! Sie gesehen! Zigtausende Viewer hatten es bereits kommentiert. Sie erklärten, dass sie sich ungeheuer vor Lizzie Velásquez „ekelten“, sie sei „ein Monster“, „eine Außerirdische“. Einer schrieb sogar: „Lizzie, tu der Welt einen Gefallen und setz Dir eine Pistole an den Kopf!“

All das hat Lizzie inzwischen verwunden. Wenn sie sagt: „Ich sehe aus wie ein Storch“, dann lacht sie dabei.

Die Eltern

Lizzie war bereits bei ihrer Geburt so anders, dass die Ärzte sich nicht trauten, das Baby Mutter und Vater zu zeigen. Stattdessen präsentierten sie ihnen zunächst nur ein Foto von Lizzie, die nur 1.190 Gramm wog. Aber die Eltern liebten das kleine Mädchen von Anfang an. Da sie keine passende Kleidung fanden, kauften sie Puppensachen. Außerhalb der Familie war Lizzies Leben allerdings ein einziger Spießrutenlauf. Im Kindergarten und in der Schule wurde sie ausgelacht. Fremde Menschen blieben auf der Straße stehen und gafften sie an. Lizzie konnte all das ertragen, weil ihre Eltern und ihre beiden gesunden Geschwister sie von Herzen liebten.

Aber das Video, das war zu viel. Sie konnte nicht verstehen, dass jemand, der so aussieht wie sie, nicht würdig sein sollte, zu leben. Warum sie eine Beleidigung für die Menschheit sein sollte. Sie zog sich zurück und weigerte sich, das Haus zu verlassen. Fast ein ganzes Jahr.

Sie wurde depressiv und wollte sich umbringen. Aber dann machte es plötzlich klick: „Mich umbringen? Nur wegen meines Aussehens?“, fragte sie sich. Da gab es schließlich Menschen, die sie liebten. Ihre Familie und einige Freunde – und denen war ihr Aussehen egal.

Transformation

In der Nacht hatte Lizzie einen „breakthrough“, einen Durchbruch. Sie erkannte etwas, was ihr Denken und ihr Sein transformierte: Nicht sie war hässlich, sondern das Verhalten der Menschen, die sie absichtlich verletzten, das war hässlich.

Bald darauf ging Lizzie wieder zur Schule, dann aufs College, sie machte ihren Abschluss. Natürlich gab es weiterhin Menschen, die sie verspotteten. Aber sie zog jetzt Kraft daraus. Sie berichtet: „Mit jedem bösen Wort und mit jeder Beleidigung wuchs mein Wille, es diesen Leuten zu zeigen und jetzt erst recht ein glückliches Leben zu führen.“

Lizzie hat inzwischen drei Bücher über Persönlichkeitsentwicklung geschrieben. Das dritte heißt: „Choosing happiness“, das Glück wählen.

Einzigartigkeit

Was ist die Aufgabe, die wir auf eine Weise erfüllen können wie kein anderer auf der Welt? Das ist die Frage, die wir früher oder später alle in unserem Leben beantworten müssen. Ich glaube, es ist unsere zentrale Frage.

Lizzie wurde Motivationstrainerin. Sie tritt in Talkshows auf. Sie hat in ihrer sehr individuellen Geschichte ihr Alleinstellungsmerkmal identifiziert. Dadurch hat sie zuerst einmal ihren inneren Frieden gefunden. Und in der Folge dann auch eine schlaue Positionierung. Im englischsprachigen Raum ist sie ziemlich bekannt und verdient viel Geld. Heute sagt sie auf die Frage, ob sie sich einen anderen Körper wünsche: „Ich würde nichts ändern wollen.“ Und sie klingt dabei sehr mit sich im Reinen.

Das zweite Video

2013 trat Lizzie auf einer Konferenz als Rednerin auf und sprach über das Thema Mobbing. Natürlich erzählte sie ihre Geschichte. Berichtete von dem Acht-Sekunden-Clip damals und den Kommentaren. Ihre aufgezeichnete Rede über Mobbing wurde auf YouTube sogar 6 Millionen Mal angeklickt. Also 2 Millionen Mal mehr als das Schmähvideo, das sie als 17-Jährige zeigt.

Die Menschen schreiben, wie sehr sie Lizzie Velásquez für ihren Mut bewundern.

Ich glaube, Du weißt, warum ich Dir die Geschichte von Lizzie Velásquez erzähle. Manchmal ist es gut, wenn wir uns mit jemandem vertraut machen, der ein deutlich anspruchsvolleres Schicksal hat als wir selbst. Unsere eigenen Probleme erscheinen dann ziemlich banal. Und durch die Schwere des Schicksals des anderen kommen wir manchmal leichter in Kontakt mit unserer eigenen Einzigartigkeit.

Ein wichtiger Positionierungsgrundsatz lautet: Nicht exzellent, sondern außergewöhnlich. „Exzellent“ ist eine Steigerung von „gut“, angesiedelt irgendwo zwischen Komparativ und Superlativ. Gut – besser – exzellent! Außergewöhnlich hingegen sind Fehler, Behinderungen, Schicksale, unser eigener Lebenslauf. Das, was Du erlebst, macht Dich zum einzigen Experten Deiner Geschichte weltweit. Und möglicherweise liegt genau darin Dein Schlüssel zum Glück.

Wahrer Wohlstand ist unser Geburtsrecht.

Herzlichst, Dein

FINANZIELLE FREIHEIT - der 7-Jahres-Kurs


  1. Notiere fünf Erfolge und lies diese laut vor.

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