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Coachingbrief Nr. 359

George Foreman

{BRIEFANREDE}

über den wohl berühmtesten Boxkampf des 20. Jahrhunderts habe ich in meinen Seminaren und Briefen oft erzählt. Es war der Kampf zwischen Mohammed Ali und George Foreman. Rumble in the Jungle – am 30. Oktober 1974.

Ich habe nie erzählt, wie die Geschichte aus Sicht von George Foreman weiterging. Und sie beinhaltet eine der wichtigsten Lehren, die wir für unser Leben bekommen können.

Vor dem Kampf

Lass mich kurz wiederholen, was sich damals ereignet hat, bevor wir zu der fantastischen Lehre kommen. Ali hatte damals vier Jahre nicht mehr boxen dürfen: Weil er den Wehrdienst verweigert hatte, hatte ihm die Regierung die Boxlizenz entzogen. Nach dem Motto: Wer nicht töten will, der darf auch nicht boxen.

In jener Zeit wurde George Foreman zum wahrscheinlich schlagkräftigsten Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten. Und dann forderte Ali ihn heraus. Nachdem er vier Jahre nicht geboxt und kaum trainiert hatte. George Foreman war ohnehin ein wesentlich stärkerer Mann. Und Ali schien den Zenit seiner Karriere längst überschritten zu haben.

Der Kampf fand in Zaire statt. Ein Reporter, der Ali freundschaftlich verbunden war, fragte ihn in einem Interview: „Mohammed Ali, hast Du keine Angst? Foreman ist sieben Jahre jünger, ist in 40 Kämpfen unbesiegt und hat 37 davon durch K.o. gewonnen. Joe Frazier und Ken Norton, gegen die Du jeweils einmal verloren hast, hat er jeweils in der zweiten Runde k.o. geschlagen. Ich höre, dass Foreman jeden Morgen niederkniet und betet, dass er Dich nicht tötet. Hast Du keine Angst?“

Alis legendäre Antwort lautete: „Ich Angst? Ich habe keine Angst! Ich sage Dir, wer Angst hat: George Foreman hat Angst. Foreman will weglaufen. Und darum sage ich: Schließt den Flughafen, verbarrikadiert den Hafen, bewacht die Busstation und bindet die Kamele fest. George Foreman will weglaufen.“

Und das hat Ali dann mehrere Male am Tag wiederholt. Etwa 30 Tage lang. Immer wieder.

Im Ring hat er die Seile lockern lassen und hat sich dann einfach in diese hineingehängt und zugelassen, dass Foreman sich an seiner Deckung müde prügelt. Und nach besonders kräftigen Schlägen hat er leicht die Deckung geöffnet und geflüstert: „Ist das alles, George? Du schlägst wie ein Weichei.“ Er nannte diese gefürchteten Schläge „Sissy punches“ (was so viel heißt wie: Schläge von kleinen Mädchen)!

George Foreman schlug daraufhin wütend noch heftiger zu, und Ali machte wieder die Fäuste auf und fragte ihn: „Ist das alles, was Du kannst? Du wirst müde.“ Foreman schlug wieder zu. Ali öffnete dann wieder die Fäuste und sagte: „Das ist der falsche Ort, um müde zu werden. Und der falsche Zeitpunkt.“ Und George prügelte wieder auf Ali ein. Schließlich war er komplett erschöpft. Ali schlug ihn dann in der achten Runde mit mehreren Schlägen k.o. Genau wie er es vorhergesagt hatte.

Wie ging es weiter?

George Forman war nicht nur körperlich besiegt, sondern konnte fünf Jahr lang keinen Boxkampf mehr machen. Er wachte nachts auf, von Albträumen verfolgt, er schwitzte und drehte durch. Dann geriet er in schwerste Depressionen, verlor komplett sein Selbstwertgefühl. Und nach seinen eigenen Aussagen auch seine Würde und seinen Stolz. Er weinte oft wie ein kleines Mädchen. Das empfand der ehemals stärkste Boxer der Welt als eine ungeheure Schmach. Es war, wie er sagt, das schlimmste Erlebnis seines Lebens.

Foremans Sieg

Doch heute sagt George Foreman etwas ganz Wichtiges: „Mir ist klar geworden, dass ich Ali damals nicht besiegen konnte. Er wurde von allen zu sehr geliebt. Ich habe damit meinen Frieden gemacht.“

Und wie geht George mit der Gerechtigkeitsfalle um? Schließlich hat Ali doch am Rande des Erlaubten gehandelt. Er hat ihn psychisch zermürbt. Er hat mit den Zuschauern den Song „Ali, boma ye“ eingeübt. Das steht für: „Ali, töte ihn.“ George sagt dazu: „Wenn ich diesen Ruf heute höre, klingt das für mich wie ein romantischer Song. Ich liebe ihn, er ist Teil meines Lebens. Ich sage: Ali hat mich damals fair und anständig geschlagen.“

Hallo? Fair und anständig? Ali hatte die Seile gelockert. Und dann auf psychologische Kriegsführung gesetzt. Ali hat im Ring erheblich mehr gesprochen als geboxt! Aber George Foreman ist sich sicher! Er beansprucht für sich das Recht, diese Geschichte auf seine Weise zu interpretieren. Und das macht er sehr, sehr weise. Er sagt:

„Alles, was ich danach erreicht habe, was ich jetzt bin, was ich besitze, verdanke ich dieser Niederlage. Sie hat aus mir einen anderen Menschen gemacht. Ali gewann den Fight und ich einen Freund fürs Leben!“

Wahre Größe

Und dann sagt George Foreman etwas, was uns seine Größe zeigt: „Ich bete jeden Tag für ihn. Ich liebe ihn. Er ist ein Bruder, den ich nie hatte.“

Und tatsächlich sind Ali und George gute Freunde geworden, die sich so oft wie möglich sehen und häufig telefonieren.

George Foreman lebt das vor, was ich in den „Gesetzen der Gewinner“ im 25. Gesetz beschreibe: Gib und vergib. Denn kaum etwas blockiert so sehr unsere Energie und verhindert Überfluss wie der anhaltende Hass und Groll gegen eine andere Person. Solche negativen Emotionen rauben uns Glück und Frieden.

Du weißt ja: Auch negative Gefühle haben die Tendenz, sich zu materialisieren. Sie rauben uns Energie. Sie machen uns krank.

Vergeben

Wir sollten üben, uns selbst zu vergeben. Und auch unseren Eltern und unserem Partner und allen übrigen Menschen. Lies bitte noch einmal das Kapitel 25.

Ganz gleich, was man uns angetan hat: Wenn wir aus unserem Leben ein Meisterwerk machen wollen, dann dürfen wir nicht in Groll und Hassgefühlen stecken bleiben. Immer wenn wir hassen und grollen, zerstören wir die Qualität eines Moments in unserem Leben. Wir schwächen uns. Denken wir daran: Wem wir die Schuld geben, dem geben wir die Macht.

Ein lebenslanger Groll ist ein zu furchtbarer Preis für etwas, was wir sowieso nicht mehr ändern können. Wenn wir zum Beispiel unseren Eltern nicht vergeben, werden wir nicht wirklich erwachsen. Wir bleiben Kind, weil wir emotional noch von unseren Eltern und dem, was sie uns zugefügt haben, abhängig sind. Ähnliches gilt für Expartner. Wenn wir von ihnen wirklich frei sein wollen, müssen wir ihnen vergeben!

Denk an Nelson Mandela. Als er nach fast 28 Jahren aus dem Gefängnis entlassen wurde, drehte er sich um und vergab seinen Wärtern. Er sagte: „Sonst würde ich weiterhin in Gefangenschaft leben.“ Wir müssen wissen: Wir brauchen den Hass nicht. Um loslassen zu können, brauchen wir Frieden.

Grundsätzlich gilt: Erst wenn wir vergeben, befreien wir uns selbst. Das ist eine außerordentlich wichtige Wahrheit! Zu lernen, unsere Schmerzen loszulassen.

Was können wir tun?

Aber was tun wir, wenn wir auf einen Menschen wirklich zutiefst wütend sind oder ihn gar hassen? Wir können trainieren, diesen Menschen zu segnen. Immer wenn zerstörerische Gefühle in Bezug auf diesen Menschen in uns hochkommen, dann können wir ihn segnen. Wir können ihm Glück wünschen. Und so werden wir nach und nach lernen, ihm auch in unserem Herzen zu vergeben.

Ich weiß, das klingt zunächst nicht sehr realistisch. Aber probiere es aus. Du wirst sehen: Es funktioniert. Wenn Groll hochkommt, sagst Du einfach: „Ich wünsche Dir alles Gute.“

Außerdem können wir dieser Person einen Brief schreiben. Einen Brief, der noch viel wichtiger für uns selbst ist als für den anderen. Einen Brief, der uns unsere Freiheit zurückgibt. Unseren Frieden.

Wir könnten schreiben: „Ich verzeihe Dir. Ich übernehme Verantwortung – nicht für die Tat, aber für die Auswirkungen, die diese Tat auf mein Leben hat. Und ich möchte Dir mitteilen, dass ich keine Entschuldigung brauche … Und ich wünsche Dir Glück.“

Big Georges große Lehre

Wie hat George Foreman das gemacht? Er hat angefangen, jeden Tag für Ali zu beten. Eine große Form des Segnens. Und so konnte er langsam aus seinen Depressionen herauskommen und nach fünf Jahren zu seinem Sport zurückkehren.

Ich habe von einer sehr großen Lehre gesprochen und ich meine das sehr ernst. Wir haben nur begrenzt Energie. Wofür wollen wir sie verwenden? Wollen wir sie für Groll und Hass verschwenden? Oder wollen wir sie einsetzen für das Großartige, für das, wofür wir auf diese Welt gekommen sind?

Konzentrieren wir uns darauf, gute Energie zu verbreiten. Machen wir Geschenke. Segnen wir Menschen still, wenn wir sie treffen. Planen wir Magic Moments für die Menschen, die wir gern haben. Bedanken wir uns häufiger untereinander. Zeigen wir, wie dankbar wir sind, einen Menschen zu kennen und mit ihm befreundet oder verwandt zu sein.

Schreibe Dankeskarten und Dankesbriefe. Auch einmal mit der Hand.

Wir tun das auch für uns. Denn wer nicht gibt, der unterbricht den Fluss des Lebens. Er verhindert Überfluss. Je mehr wir geben, umso mehr werden wir empfangen. Das größte Geschenk, das wir uns selbst machen können, ist: Vergebung schenken.

Wahrer Wohlstand ist unser Geburtsrecht.

Herzlichst, Dein

FINANZIELLE FREIHEIT - der 7-Jahres-Kurs


  1. Notiere fünf Erfolge und lies diese laut vor.

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