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Coachingbrief Nr. 355

Blockzeiten

{BRIEFANREDE}

alle Spitzensportler leben es vor: Sie machen Pausen und sie haben hochgradig strukturierte Rituale. Erholungsrituale, aber auch Trainingsrituale (Blockzeit).

Zusätzlich beschäftigen alle Spitzensportler einen Trainer. Warum? Damit sie nicht denken müssen. Damit sie weniger Willenskraft brauchen. Der Trainer sagt, was zu tun ist, und motiviert sie, die Übung auch wirklich durchzustehen. Die Trainingseinheit wird so zu einem geführten Ritual. Wie schlau! Nur darum sind 99 Prozent aller Spitzensportler in der Lage, das „brutale“ Training durchzuhalten.

Leben bedeutet, Energie zu verbrauchen. Und diese Energie dann wiederzugewinnen. Beides ist ein fundamentales Bedürfnis des Menschen. Wissenschaftler bezeichnen es als Oszillation.

Das Gegenteil von Oszillation ist Linearität: Dann verbrauchen wir zu viel Energie, weil wir keine Rituale haben und keine Pausen machen. Oder wir verbrauchen zu wenig Energie, weil wir nicht aktiv genug sind.

Zeit

Natürlich können wir den Gedanken der Zeit nicht völlig ausschalten. Das wollen wir auch nicht. Denn wir haben nur eine begrenzte Anzahl an Stunden zur Verfügung. Aber vor allem müssen wir erreichen, dass wir über ausreichend Energie verfügen, die wir in unsere höchsten Prioritäten investieren. In das, was uns wirklich wichtig ist. Wir müssen also intelligent entscheiden, wie wir unsere Stunden nutzen wollen.

Sinn

Wir müssen lernen, unsere wertvollste Ressource, Energie, für das einzusetzen, was für uns am meisten zählt. Ganz kurz gefasst können wir sagen: Wir sind glücklich, wenn wir sinnvoll produktiv sind. Zuerst kommt der Sinn, dann das Ziel. Dann der Plan – und daraus ergibt sich die Produktivität.

Das positive Ritual

Es gibt positive und auch negative Rituale. Die negativen schaden uns, rauben uns Energie. Die positiven schenken uns Energie. Alle großen Spitzensportler, die sich lange in der Weltspitze gehalten haben, haben das verstanden. Sie haben die negativen Rituale aus ihrem Leben verbannt.

Rauchen ist solch ein negatives Ritual. Statt Atemübungen zu machen, pumpen wir dreckigen Rauch mit über 100 Schadstoffen tief in unsere Lungen („Lungenzug“). Weitere Beispiele dafür sind schlechtes Essen, Fernsehen und zu viele Partys.

Es muss uns nur bewusst werden: Das meiste, was wir tun, sind Rituale. Und die helfen uns oder sie schaden uns.

Positive Rituale können sein: ein strenges Fitnessreglement, vitaminreiche Gerichte zu festen Essenszeiten, routinemäßige Konzentrationsübungen, genau geplante Erholungszeiten, beispielsweise ein täglicher Mittagsschlaf, Massagen und Stretching. Wir sollten niemals die Kraft des positiven Rituals unterschätzen.

Denn mit jedem Ritual, dem wir folgen, sagen wir deutlich: Das ist es, wofür ich stehe. Das ist mir wichtig. Hier lebe ich meine Werte. Ich muss auch gar nicht nachdenken, ich tue das, was in mir ist. Rituale bieten also einen stabilen Rahmen, sie zeigen unsere Werte. Wir tun uns Gutes und brauchen dafür keine oder ganz wenig Willenskraft. Das ist ungeheuer energiesparend.

Der kluge Philosoph A. N. Whitehead sagte schon 1911: „Der Fortschritt der Zivilisation beruht auf der Vermehrung der Tätigkeiten, die wir ausführen können, ohne darüber nachzudenken.“

Rituale ziehen uns. Und zwar in eine gute Richtung. Wir fühlen uns schlechter, wenn wir das Ritual nicht einhalten. Wenn wir nicht die Zähne putzen, nicht duschen, uns nicht verabschieden …

Wiederholen wir, warum Rituale so wichtig sind: Wir tun uns etwas Gutes, zumindest wenn es sich um positive Rituale handelt. Wir tun etwas, ohne groß darüber nachzudenken. Wir sparen Energie und erholen uns.

Rituale können aber noch etwas ganz anderes, und das ist mindestens genauso wichtig: Rituale helfen uns, das zu tun, was uns im Leben wirklich wichtig ist. Natürlich müssen wir zuerst festlegen, was das ist. Wir arbeiten zum Beispiel mit dem Seminar „Mut zum Glücklichsein“, um unsere Lebensvision zu entwickeln. Um die wichtigsten Werte zu identifizieren und in die richtige hierarchische Reihenfolge zu bringen. So wissen wir: Das ist mir wirklich am wichtigsten, dann folgt das, dann das …

Und wenn wir mit dem Chancenplaner arbeiten, stellen wir auch jede Woche erneut diese Überlegung an: Was ist mir wichtig?

Machen wir eine Zeitreise

Stell Dir vor, Du bist am Ende Deines Lebens so, wie die meisten Menschen es sich wünschen: Du bist kerngesund, uralt, geistig fit und ziehst das Resümee Deines Lebens. Im Grunde genommen wirst Du Dir dann nur vier Fragen stellen:

Habe ich wirklich gut gelebt?
Habe ich geliebt?
Habe ich gelernt?
Habe ich etwas bewirkt?

Und je nachdem, welche Antworten wir uns auf diese Fragen geben, werden wir das Gefühl haben: Ich habe wirklich gut gelebt. Ich habe mein Leben genutzt. Meine Anwesenheit auf dieser Welt war sinnvoll. Und wenn diese Fragen Dich inspirieren, dann ahnst Du auch: Wir müssen nicht warten, bis wir uralt sind, um uns an diesen Fragen zu orientieren.

Diese Fragen sind für uns ein Kompass. Sie zeigen uns die Richtung, in die wir gehen sollten. Sie zeigen uns die Dinge, die wir tun sollten. Sie zeigen uns die Werte, die in unserem Leben ganz oben stehen.

Blockzeit

Wenn wir diese Dinge also ermittelt haben, dann sollten wir neben den Pausen das wichtigste Ritual in unser Leben bringen, das es überhaupt gibt: die Blockzeit. Meinen Vorschlag dazu kennst Du: Nimm Dir dreimal in der Woche zwei Stunden Zeit. Und mach in dieser Zeit an einem bestimmten Ort genau das, was Dir am wichtigsten ist. Das eine Projekt, das in Deinem Leben ganz oben steht.

Diese Zeit ist heilige Zeit. Lass keine Störungen zu. Stell Dein Telefon auf lautlos, geh offline. Häng ein Schild an die Tür: Bitte nicht stören. Informiere alle Mitglieder Deiner Familie oder Deiner Abteilung und Firma. Das ist Deine Zeit. Die wichtigste Zeit Deines Lebens.

60/60/20

Die Formel dazu findest Du im Chancenplaner auf jeder Wochenseite: Die drei Blockzeiten gliederst Du auf in zwei Einheiten: Du arbeitest 50 Minuten, machst dann 10 Minuten Pause, arbeitest dann wieder 50 Minuten und machst dann eine halbe Stunde Pause. Wenn Du das durchrechnest, dann ist es 60/60/20.

In meinem Kurs „Die Kunst Deine Zeit zu führen“ erkläre ich das ganz genau. Aber ich denke, hier reicht das Prinzip, und ich bin mir sicher, dass Du es verstehst. Reserviere Zeit für das, was Dir im Leben am allerwichtigsten ist.

Schaffe eine Blockzeit, ein Ritual für das, was Dir am meisten bedeutet. Nur so signalisierst Du anderen und vor allem auch Dir selbst, dass Dein Leben wichtig ist. Dass Du wichtig bist. Dass Du Dich selbst wertschätzt und lieb hast.

Es ist Dein Leben. Schenke es nicht anderen. Zumindest nicht alles davon. Reserviere mindestens einen Teil für die Aufgabe, für die Du auf diese Welt gekommen bist. Und auch einen Teil für das, was Dir wirklich Spaß macht, was Dir so richtig entspricht.

Verhaltensveränderungen

Wollen wir neue Verhaltensweisen in unser Leben integrieren, müssen wir vorsichtig vorgehen. Wir dürfen bei dem Versuch nicht zu viel Energie verbrauchen. Und immer wenn Disziplin und Willenskraft im Spiel sind, unsere wertvollsten Energieressourcen, dann müssen wir sehr vorsichtig damit umgehen. Am besten nutzen wir sie nur, um bestimmte Rituale einzurichten. Das wichtigste Ritual ist die Balance zwischen Energieverbrauch und Pause (Energieerneuerung). Mit anderen Worten: Das wichtigste Ritual ist das, mit dem wir unsere Fähigkeit optimieren, zwischen Stress und Erholung zu wechseln.

Je präziser und effektiver unsere Erholungsrituale sind, desto schneller können wir unsere Energietanks wieder auffüllen. Darum können wir nichts Besseres tun, als nach festen Ritualen zu arbeiten: zum Beispiel nach der 60/60/20-Regel.

Fazit: Rituale helfen uns, in unserem Leben Strukturen zu schaffen. Sie nehmen den Druck aus unserem Leben. Rituale sorgen dafür, dass uns immer weniger aus der Bahn werfen kann. Weil wir wenig Willenskraft verbrauchen und Pausen haben, in denen wir uns regenerieren. Wenn dann etwas Unvorhergesehenes passiert, haben wir Kraft. Die können wir verwenden und uns danach wieder erholen.

Wir können es gar nicht genug betonen: Unsere Willenskraft ist schnell erschöpft. Und damit auch unsere Kapazität zur Selbstkontrolle, zur Zeiteinteilung und zur Disziplin. Deshalb sollten wir stattdessen Rituale etablieren. Wenn wir Rituale lange genug ausüben, dann können wir sie auch unter Druck ausführen. Warum? Einmal mehr: Je weniger wir nachdenken müssen, umso mehr Willenskraft haben wir zur Verfügung, wenn es wirklich darauf ankommt.

Wir können übrigens sogar Rituale für Krisen einführen. Dann müssen wir selbst in Krisen nicht besonders viel nachdenken.

Wenn Dir der Gedanke der Rituale gefällt, dann überlege, auf welchem Gebiet Du Rituale einsetzen willst. Du könntest zum Beispiel eine bestimmte Morgenroutine entwickeln. Wir haben darüber gesprochen. Das ist ein Ritual, das uns für den ganzen Tag Core Power („Urkraft“) gibt. Oder wir können das wichtigste Ritual unseres Lebens einsetzen: die Blockzeit. Hier wechseln wir optimal und genau strukturiert zwischen Stress und Erholung. Dieser Wechsel ermöglicht es uns, genial und produktiv zu sein.

Wahrer Wohlstand ist unser Geburtsrecht.

Herzlichst, Dein

FINANZIELLE FREIHEIT - der 7-Jahres-Kurs


  1. Notiere fünf Erfolge und lies diese laut vor.

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