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Coachingbrief Nr. 354

Rituale

{BRIEFANREDE}

die meisten Menschen haben zu wenig Zeit. Kennst Du das: zu viele Ablenkungen, zu viele Projekte, zu viele Menschen und Aufgaben, die an uns „zerren“, Planungen werden über den Haufen geworfen? Und das, was uns wirklich wichtig ist, kommt oft zu kurz … Wie ist das möglich?

Die wichtige Erkenntnis ist: Es geht gar nicht um Zeitmanagement. Zeit können wir nicht managen. Aber wir können uns selbst managen.

Neues Paradigma

Wir haben lange geglaubt, wir könnten Zeit managen. Darum auch der Begriff „Zeitmanagement“. Heute wissen wir: Es geht nicht um Zeit, es geht darum, unsere Energie zu managen. Wir müssen lernen, uns selbst besser zu führen und dabei unsere wertvollste Ressource zu beachten: unsere Energie.

Das alte Paradigma (die alte Weltsicht) forderte uns auf, diszipliniert zu sein. Das Mantra hieß: Selbstdisziplin. Heute wissen wir: Rituale sind sehr viel kraftvoller. Rituale sind geradezu das Gegenteil von Disziplin. Denn Disziplin erfordert Willenskraft, Rituale erlauben es uns, zu handeln, fast ohne zu denken.

Erkennst Du, welche Revolution dahintersteckt? Wir verändern alles, wenn wir uns auf die Energie konzentrieren, die wir steuern können, statt auf die Zeit, die wir nicht beherrschen können. Und wenn wir Rituale einsetzen, welche die wichtigste Energie schonen, die wir haben: unsere Willenskraft.

Das müssen wir verstehen: Disziplin erfordert Willenskraft – und nichts kostet mehr Energie als Willenskraft. Darum klappt das so schwer mit der Disziplin. Besser sind Rituale. In diesem Brief und im nächsten erfährst Du, warum …

Das alte Paradigma konzentriert sich auf das „Wie“ und das „Wann“. Das neue Paradigma auf das „Warum“ und auf das „Wo“. Lass mich das erklären.

Ort

Wir sind sehr alte Wesen. Das Konzept „Zeit“ verstehen wir erst seit Kurzem, und das auch nicht richtig. (Zeit ist für die meisten von uns etwas Lineares, Statisches, Gleiches. Kaum jemand versteht wirklich die Relativitätstheorie, die Zeit als äußerst wandelbar und ungleichmäßig erklärt.)

Sehr viel verständlicher ist uns ein Ort. Wo wir sind. Das, was wir an diesem Ort tun und warum wir es tun. Das sind uralte Programme.

Darum ist es schlau, Rituale mit einem Ort zu verbinden. Dann übernehmen wir sie sehr viel leichter. Es entstehen Automatismen. Wir wissen dann: Wenn ich dort bin, dann tue ich das und das. Wenn wir auf diese Weise vorgehen, benötigen wir kaum Willenskraft.

Das wollen wir uns in diesen zwei Briefen näher anschauen. Die Frage ist: Wie leben wir produktiv und glücklich? Die Antwort: Indem wir uns zu 100 Prozent einer aktuellen Aufgabe widmen und uns dann regelmäßig entspannen, um die eigenen Kräfte zu erneuern.

Unterschiedliche Energie

Warum hat der eine Mensch mehr Energie als der andere? Ich habe mich lange mit dieser Frage beschäftigt und Kapazitäten dazu befragt. Die Antwort wird Dich erstaunen, sie ist sehr einfach: Menschen, die mehr Energie haben als andere, machen mehr Pausen. Und sie haben feste Rituale.

Pausen erlauben uns, zu regenerieren. Pausen nehmen den Stress. Pausen lassen eine Anstrengung nicht bedrohlich erscheinen, weil wir uns ja danach erholen können. Das wissen wir schon während der Anstrengung; deswegen „stecken wir sie gut weg“. Stress haben wir dann, wenn wir denken, dass es ohne Pause immer so weiter geht. Wenn wir kein Licht am Ende des Tunnels sehen.

Über den großen Vorteil der Rituale haben wir oben bereits gesprochen: Wir müssen nicht jedes Mal nachdenken. Wenn wir das müssten, würden wir es nicht lange durchhalten, denn absichtsgesteuertes Handeln erfordert unglaublich viel Willenskraft. Und Willenskraft ist die höchste Form von Energie, die wir zur Verfügung haben. Der Willensmuskel erlahmt schnell.

Rituale sind da die Lösung. Die müssen wir nur einmal etablieren und nach einer Eingewöhnungsphase läuft es dann wie von alleine.

Aristoteles hatte das schon verstanden. Er sagte: „Wir sind das, was wir immer wieder tun.“ Das ist nichts anderes als die Beschreibung eines Rituals. Immer wieder etwas tun. Am besten am selben Ort.

Stress

Stress ist gut – in Maßen. Zu viel Stress macht krank. Aber wann ist es „zu viel“? Zu viel Stress haben wir, wenn dieser linear wird. Linearität entsteht, wenn wir keine Pausen machen.

Ohne ausreichende Erholung brennen wir aus und brechen zusammen. Andererseits gilt: Zu wenig Stress ist auch nicht gut. Zu viel Erholung ohne Stress lässt uns verkümmern und schwach werden. Das ist, als wenn Du einen Arm zu lange in Gips legst: Der Muskel wird ohne Belastung abgebaut. Dasselbe gilt für unsere emotionale Kraft. Und auch für unsere mentale und unsere spirituelle Dimension.

Es bleibt uns nichts anderes übrig: Wir müssen den Stress annehmen. Wenn wir Pausen machen und Rituale einsetzen, dann hat Stress nichts Bedrohliches mehr. Er wird zu einem Spiel. Zu einem Training.

Der Puls des Lebens

Aus der Natur kennen wir das: Ebbe und Flut, Jahreszeiten, manche Tiere halten Winterschlaf, Vögel ziehen in die Ferne … Die Menschen schlafen nachts und sind tagsüber aktiv … So machen es jedenfalls die meisten, doch so ist es falsch! Denn wir haben einen Biorhythmus, einen kleinen Zyklus, der sich alle 90 bis 120 Minuten vollzieht. Wir haben darüber gesprochen: Denk an Ernest Rossi (die 20-Minuten-Pause, Brief Nr. 150).

Die Wissenschaft spricht von ultradianen Rhythmen (ultra dies = häufiger als einmal im Tagesrhythmus). Wir haben für ca. 90 Minuten die Kraft, uns zu konzentrieren. Die emotionale Energie lässt bereits früher nach, die körperliche vielleicht etwas später, je nach Typ und Training. Aber all das müssen wir berücksichtigen und die Lösung dafür besprechen wir im nächsten Brief.

Aber halten wir fest: Unterdrücken wir natürliche Zyklen, dann tun wir das auf Kosten unserer Reserven. Denn wir simulieren dann in unserem Körper den Ernstfall. Wir werden in der Folge mit Stresshormonen überflutet, die einzig dazu gedacht sind, im Notfall Reservekräfte zu mobilisieren.

Das ist ein uraltes, kluges Programm: Bei Gefahr bekamen wir zusätzliche Kräfte, konnten besser kämpfen oder davonlaufen. So überlebten wir. Und die körperliche Aktivität hat die Stresshormone abgebaut. Heute laufen wir nicht schnell weg, wir sitzen am Schreibtisch und können die Stresshormone nicht abbauen.

Die langfristige Folge davon ist, dass sich in unserem Inneren Toxine ansammeln. Gifte! Gifte machen krank. Wir können einfach nicht unbegrenzt auf vollen Touren laufen. Wir brauchen Pausen, sonst vergiften wir uns. Und wir brauchen Routinen. Sonst verbrennen wir (Burn-out).

Noch ein Wort zu den Pausen: Klänge werden erst in den Zwischenräumen zwischen den Noten zu Musik. Erst durch Abstände zwischen den Wörtern entsteht ein Sinn. Auch für unser Leben gilt: Die Pausen machen den Unterschied!

Wir wissen, dass wir nicht immer handeln können. Es geht darum, auch einfach nur zu sein. Ohne Erholung wird unser Leben aber zu einem einzigen Tun ohne Ausgleich im Sein. Die Musik und der Sinn gehen verloren. Die Lösung sind Rituale. Das wichtigste Ritual ist die Blockzeit. Die besprechen wir im nächsten Brief.

Wahrer Wohlstand ist unser Geburtsrecht.

Herzlichst, Dein

FINANZIELLE FREIHEIT - der 7-Jahres-Kurs


  1. Notiere fünf Erfolge und lies diese laut vor.

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